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Streiflichter Oktober

Website der Arbeitsgemeinschaft Waldorf Kindertagespflege

Mut und das richtige Maß beim Nüsse knacken

Es raschelt und klappert im Säckchen mit den Walnüssen, wenn die kleinen Hände dort hineingreifen. Mütze, Schuhe, Jacke und nun kommt noch die Nuss in die Jackentasche, wir können los.

Auf dem Waldweg bleiben die Kleinen stehen und tasten nach der Nuss, deutlich beult sich die Tasche nach aussen. Wir laufen unter der großen Eiche durch, über den Stamm, dann den Hang hinunter.

Der alte Kirschbaumstamm ist genau der richtige Platz zum Nüsse knacken. Die

Händchen schlüpfen in die Jackentasche, die Walnuss wird ans Ohr gehalten und geschüttelt. Ein dumpfes Klumpern ist zu hören. Die erste Nuss liegt auf dem Baumstumpf und rollt davon. Die Finger tasten die Fläche ab und suchen eine Mulde.

Immer wieder rollt die Nuss, bis die richtige Stelle gefunden ist.

Es liegen drei Steine um den Stamm herum, einer ist zu klein, einer zu groß. Nur der einer passt genau in beide Hände. Ein kurzes Innehalten, der Stein in den beiden Händen ist genau über der Nuss. Und knack, wie herrlich, genau getroffen und ein zweites mal! Nicht zu fest und nicht zu leicht.

Die Finger trennen flink die Schale von der Nuss, das Trennblättchen zwischen den Nusshälften wird herausgefischt. Eine Nusshälfte verschwindet direkt im Mund, die andere für später im Fäustchen fest verschlossen. Wie süß und lecker diese Nuss schmeckt!

Die Sonne scheint mild durch den Wald und wir laufen munter den Berg hinunter.

„Klippdiklapp und knickdiknack

mit dem Säcklein huckepack

tappt im Tann ein Wicht

früh beim ersten Licht.“

Wie herrlich dieser Vers zu unseren herbstlichen Tagen im Wald passt.

Ein Streiflicht für Oktober von Katharina Eisenberg