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Streiflichter Dezember

 

Advent -und Weihnachtszeit

Es stand ein Stern am Himmel,

der war so hell und klar,

er schaute auf die Erde,

wo´s kalt und finster war.

 

Das Sternlein sprach:

O Erde, wie hab ich dich so gern!

Die Erde sprach:

So komm doch-zu mir herab du Stern!

 

Da senkte sich das Sternlein

Vom Himmel ganz herab,

bis in die dunkle Erde,

die ihm gern Wohnung gab.

 

Da strahlte aus der Erde

Ein helles Weihnachtslicht-

Und seither hat die Erde

Ein Sternenangesicht. (Verfasser unbekannt)

 

Wie können wir mit kleinen Kindern unter drei Jahren die Adventszeit in unserem Alltag leben?

Wir stehen als Mensch fortwährend in einem Prozess der Veränderung durch die Jahreszeiten hindurch. Nun wird es zunehmend kalt und dunkel, die Tage immer kürzer, draußen in der Natur gibt es nun fast nichts mehr zu tun, alles Leben hat sich zurückgezogen.

Im Kontrast zur Kälte draußen ist die Wärme drinnen wohltuend und einhüllend. Vor einigen Monaten war es draußen noch warm und hell und sonnig. Schauen wir in das vergangene Jahr zurück und fühlen der Sommerwärme und dem Sonnenlicht draußen in der Natur nach-so spüren wir, dass dieses eine ganz andere Qualität hatte.

Etwas von der sommerlichen Hitze, dem hellen Lichthaben wir bildlich gesehen mit den Laternen im Herbst hereingenommen, die Laterne im Herbst schützte das Licht vor Wind und Regen.

Nun verändert sich die Qualität des Lichtes wieder, jetzt beginnt es mit dem Anzünden von nur einer Kerze und jede Woche kommt eine neue dazu.

An Weihnachten entzünden wir einen ganzen Baum voll mit leuchtenden Kerzen!

Das Licht ist nun das Sinnbild für das Leben, für das Sein.

Das Jesuskind, der Stern in der Dunkelheit, steht für das Licht, welches in der dunklen Erde, zu der wir alle gehören, geboren werden kann.

Eigentlich ist jedes Kind, nein jeder Mensch so ein herabgestiegener Stern vom Himmel auf die Erde und leuchtet da, leuchtet bei uns hier unten weiter, so wie es in dem Gedicht beschrieben ist.

Kleine Kinder lieben Sterne und können beim Anblick einer Kerze träumend versinken.

Für kleine Kinder ist die Welt (noch) gut, sie haben im Grunde genommen nur Augen und Ohren für die Schönheit, das Gute und die Freude.

Manchmal können wir Erwachsenen uns davon berühren lassen und auf einmal einen ganz einfachen, glückseligen Weihnachtsfrieden spüren, so wie die kleinen Kinder es uns vormachen. Dafür braucht es nicht viel, sogar viel weniger als gedacht, eine Kerze -zunächst -und einen Stern!

Und vielleicht geschieht ja in einer der kommenden Nächte eine Christgeburt…

Immer sind es

die Menschen

Du weißt es

ihr Herz

ist ein kleiner Stern

der die Erde

beleuchtet. (Rose Ausländer)

 

Johanna Trost